Ein Fest und ein Anschlag


© Schreibergilde der Drachenritter.

Die Autoren in der Reihenfolge ihrer Erscheinung:

Asininer Assassine, Gangrel, Arathas, Cusach (Yerho), Khisant, Takina der Gobbo, Horstos, Zeiram, Jerron, Ulrike, ManOfShei, Teria, Dreibuchstaben, Silvana, KeyKeeper, Labiler Leichenfledderer


Kapitel 2: Ein Anschlag

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Das Zischen verdampfenden Wassers im Hintergrund ließ nach und zugleich vermuten, dass zumindest Arathas nun nüchtern und höchst motiviert war.

Ein lautes "RAAAAAAASPEL!!!" bestätigte alsbald die Vermutung.

Grangel überlegte kurz und erwiderte dann Yerhos grinsen. "Also gut.", sagte er, holte tief Luft und brüllte aus voller Kehle: "ASSASSINEN !!!"

Andariel, Mr.Maniac und der kleine Krieger beschäftigten sich gerade mit einer Runde Gobbodrehen (was Takina ein klein wenig mißfiel), als sie plötzlich den Schrei hörten. Sofort ließ Andariel, das grüne Etwas fallen und ein Glänzen erschien in ihren Augen. Es war ein unheimliches, blutrünstiges Glänzen, welches auch in den Augen der anderen Drachenritter (mit wenigen Ausnahmen) zu sehen war. Binnen Sekunden war der Saal leer und die gesamte Ritterschaft befand sich auf Assassinenjagd.

Boraidan hingegen stand weiterhin im Festsaal, hielt seinen Weinhumpen fest und überlegte ... irgendwo her kam ihm das doch bekannt vor ...

Der Asininer Assassine bemühte sich gerade so leise wie möglich durch die Gänge zu schleichen, als er plötzlich etwas hörte. Der Assassine hielt inne und lauschte. Irgendwie war ihm, als hätte jemand nach Assassinen gerufen. Aber das war ja wohl lächerlich. Wer sollte schon nach ...

"Oh, verdammt...", stöhnte der Schwarzgewandete auf. "Nicht schon wieder..."

Dreibuchstaben schlummerte friedlich im Altmetallcontainer als sich der Schrei auch langsam in seinen Verstand vorarbeitete.

"Assassinen.", wiederholte der 101.Ritter, schmatzte leise und drehte sich auf die andere Seite. Plötzlich öffneten sich seine Augen so weit, daß sie unter dem Visier hervorzuspringen drohten. "Assassinen !", sagte er noch ein weiteres mal.

Mit einem gewaltigen Getöse explodierte der Altmetallcontainer. Alte Rüstungsteile, Blechdosen und ähnliche Dinge verteilten sich willkührlich über den Burghof und dann sah man ihn da stehen in seiner vollen Pracht. Leicht schwankend, mit Schmutzstreifen auf der glänzenden Rüstung und einem Faßband über der Schulter wühlte der Ritter ohne Furcht und Gnade im Schrott zu seinen Füßen und zog schließlich triumpfierend seinen Zweieinhalbhänder heraus.

Der Asinine Assassine überlegte eine Weile. Offenbar hatte das Ablenkunsmanöver nicht so gut funktioniert. Vielleicht hätten sie doch nicht gemeinsam, gleichzeitig und an derselben Stelle in die Burg eindringen sollen. Er nahm sich vor, das beim nächsten Mal zu beherzigen - falls es noch ein nächstes Mal gab.

Es wurde Zeit, intelligent vorzugehen, auch wenn das etwas Mühe kostete. Er öffnete die nächstbeste Tür und fand sich in einer Kemenate, die offenbar von einer Drachenlady bewohnt wurde. Zum Glück war sie gerade nicht da, sie feierte wohl noch unten in der Halle. Flugs zog er ein hübsches nachtblaues Damenkleid über seine Assassinengewänder und setzte eine Haube auf. Dann bewunderte er sich im Spiegel,. hörte aber rasch damit auf, als unten unzählige Drachenritter in mörderische Schlachtrufe ausbrachen.

Hastig verließ er die Kemenate und eilte den Gang hinunter zu den Gemächern des DRACHENMEISTERS.

Währenddessen kam der Atonale Attentäter stöhnend wieder zu sich - unmittelbar bevor ihm der Blechcontainer und ein Haufen Schrott um die Ohren flog. Er jaulte auf und krabbelte auf allen vieren unter das nächstbeste Schutzdach. Blöd nur, daß das Yerhos verlängerter Steißbeinfortsatz war.

Yerho blickte sich irritierend um und bemerkte erst jetzt den Atonalen Attentäter, der auf mysteröse Weise auf Handgröße geschrumpft war und und nun offenbar versuchte, sich unter seinem Steißbeinfortsatz zu verstecken. - In diesem Moment erwies es sich als unpraktisch, daß er in dieser Erscheinungsform keine Lachmuskeln besaß. Statt dessen blickte erneut zu Grangel ... Dieses Mal eindeutig fragend.

Zu spät bemerkte der Atonale Attentäter, daß das Schutzdach nicht groß genug war, um ihn zu beschützen. Einer der Schuttttteile aus dem Container traf ihn schmerzhaft an der Schulter. Er jaukte erneut atonal auf und schwor sich, beim nächsten Mal (wenn es ein nächstes Mal gab) a) sein Panzerhemd und b) seine Briller mitzunehmen. Dann krabbelte er hastig davon, sprang auf und rannte in die Richtung, wo auch der Asinine Assassine kurze Zeit vorher hingerannt war.

Assassinen? Hat da jemand Assassinen gerufen, die kommen ja früh drauf, wundere sich Khisanth, der gerade sehr mit seiner Schuppenpflege beschäftigt war. Nur wenig kann einen Drachen aus seiner Pflege reissen, aber fliegende Mülltrümmer gehören dazu ... noch dazu, wenn eines davon die Schnauze trifft. Er sah die Drachenritter in Richtung der Gemächer wandern und schloss sich bei ihner Jagd nach dem Asininer Assassine mal an.

Yerho blickte dem davonwieselndem Assassinen nach, zuckte mit den Schulter, ging sich auf alle Viere und jagte dem Davoneilenden nach. Was ihn antrieb, war der humane Gedanke, den Knilch zu erwischen, bevor Kisanth es tat. Obwohl er viel schneller war, verlor er den Flüchtenden doch im Wirrwarr seiner aufgeschreckten Mit-Ritter.

"Mist", knurrte er und versuchte, schnüffelnderweise die Fährte wieder aufzunehmen ...

"Yerho, ich denke wir sollten ihm folgen", sagte Gangrel zu Yerho und rannte los. Er wurde das Gefühl nicht los, dass der eine den anderen finden würde und dann würden Yerho und Gangrel die beiden finden. Das war es, was zählte: die Assassinen finden.

Also folgte Gangrel dem Atonalen Attentäter. Und Yerho folgte Gangrel. Und der 101. Ritter folgte Yerho

Der hünenhafte Horstos wanderte schon leicht müde die letzten Schritte Richtung Burgtor. Vielleicht könnte er sich hier für die eine (oder ruhig auch noch die andere) Nacht einquartieren. Der Lärm vorhin erinnerte ihn an eine wilde Feier doch dann glaubte er, den Ruf "APFELSINEN!" zu hören. Blödsinn - wer ruft denn sowas? Hmm, könnte aber auch "Assasinen!" gewesen sein. Da dachte Horstos wieder über seinen ursprünglichen Grund seiner Wanderschaft nach: Er war auf der Jagd nach dem Atonalen Attentäter.

Damals nämlich, als er noch mit Siegfried zusammen auftrat, war bei einem (missglückten) Attentat einer der weissen Tiger vor Schreck durchgedreht und verletzte seinen alten Kumpel Siggi an einer sehr empfindlichen Stelle...

Das war nun schon einige Wochen her, seit dem letzten gemeinsamen Auftritt mit ihm und diesen Viechern. Horstos war mittlerweile gar nicht mehr so unglücklich darüber, auch seinen damaligen Künstlername 'Roy' nutzte er nicht mehr (klang irgendwie zu schwuchtelig...).

Vielleicht sollte er den Atonalen Amateur vergessen und als 'Horstos der Hühne' neu beginnen. Sicher gab es auf dieser riesigen Burg eine holde Lady, mit der er Tricks, wie die schwebende Jungfrau vorführen konnte? Andrerseits gab es hier möglicherweise schon genug Zauberer...

Im Burghof angekommen, stellte Horstos erfreut fest, dass hier wirklich eine Feier im Gange war bzw. gewesen ist. Doch da stand noch ein nur fast leeres Weinfass und auf einem (der wenigen nicht umgestürzten) Tische war noch ein lecker dampfender Kochtopf. Horstos nahm diese Gastfreundschaft grinsend an und setzte sich mit Teller und Weinkrug gemütlich nieder. Durch die Mauern hörte er die Ritter durchs Treppenhaus trampeln und scheppern; er würde einfach hier warten, ob noch jemand raus käme, ihn zu begrüssen.

Die Füsse auf den Tisch legend wandert sein Blick hoch zur Burgmauer, doch beim Anblick eines Drachens da oben verschluckte, sich Horstos...

Der Asinine Assassine schlich weiter durch die Burg. Vom Burghof her hörte er noch immer das Gegröhle und die Schlachtenrufe diverser Drachenritter, aber irgendwie schien die Jagd nicht in die Gänge zu kommen. Wahrscheinlich waren sie alle doch zu besoffen.

Nun, es wurde Zeit, für noch ein bisschen Ablenkung zu sorgen. Er sammelte die Fehdehandschuhe ein, die am Schwarzen Brett hingen, und schlich zu den Latrinen. Vor den beiden Türen zögerte er kurz, dann entschied er sich trotz seines hübschen blauen Damengewandes doch für die Herrenlatrine. Er schlüpfte durch die Tür, ignorierte das Plumpsklo (das nützte ihm bei seinem Plan nichts) und wandte sich dem kleinen Springquell zu, der fröhlich aus einer Felswand herausplätscherte. An der Felswand waren ein paar Haken befestigt, an denen Handtücher hingen. Der Asinine Assassine kicherte tückisch und stopfte alle Handtücher und Fehdehandschuhe in den Abfluß des kleinen Quells. Schon nach wenigen Augenblicken breitete sich auf dem Boden eine kleine Wasserlache aus, die schnell größer wurde.

Mit teuflischem Kichern wandte sich der Asinine Assassine wieder der Tür zu, als diese plötzlich aufging. Ein betrunkener Drachenritter schwankte herein und blinzelte ihn dumpf an. ".....hä? wasnlos? Falsches Klo? Wasmachsnu hier, Lady?"

Ruhig war es. Zu ruhig, dachte Zeiram und öffnete langsam die Augen. Das grelle Licht blendete ihn. Wo war er? Was lag er hier auf dem Boden? War nicht ein Fest in Gange?

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