Ein Fest und ein Anschlag


© Schreibergilde der Drachenritter.

Die Autoren in der Reihenfolge ihrer Erscheinung:

Asininer Assassine, Gangrel, Arathas, Cusach (Yerho), Khisant, Takina der Gobbo, Horstos, Zeiram, Jerron, Ulrike, ManOfShei, Teria, Dreibuchstaben, Silvana, KeyKeeper, Labiler Leichenfledderer


Kapitel 2: Ein Anschlag

Seite 2/11

Zum Abschnitt 1 2 3 4 5
. 6 7 8 9 10

Mit schweren Schritten näherte er sich der Ansammlung an der Burgmauer, der so in etwas vertieft war, das sie nicht mal die Gestalt eines Drachen bemerkten. In Reichweite gekommen, stupste der mit seinem Maul eine der in dunklen Gewändern gekleidete Person an.

Diese drehte sich blitzschnell um, und blickte erschrocken in die Augen des Geschuppten ...

Gangrel nahm die schweren Schritte unbewusst war, doch zu spät wie er bemerkte, ein Drache. Sollte Gangrel noch Farbe im Gesicht gehabt haben, was ob der schweren Prüfungen sicherlich nicht mehr viel wahr, so war diese jetzt aus dem Gesicht. Drachenritter hatten mit Drachen zu tun, das war klar, aber das hier war ein richtiger GROSSER Drache. Wie hypnotisiert ging Gangrel zwei drei Schritte zurück. Gut dass noch Drachenritter in der Nähe waren, doch die feierten weiter, es musste eine der schwersten Prüfungen sein die sie parat hatten. Ein DRACHE fuhr es wieder durch seine Gedanken!

Eine Sekunde später war da, wo gerade noch ein Asininer Assassine gestanden hatte, nur noch ein Staubwölkchen zu sehen. Er selber rannte wie von tausend Drachen gejagt quer über den Burghof und verschwand im Schatten zwischen den Wirtschaftsgebäuden.

Alle übrigen wandten sich nun dem Atonalen Attentäter zu. Er stand, in ein schwarzes Diebsgewand gekleidet, den Totschläger in der Hand, Dietriche, Dolche und verschiedene Giftfläschchen am Gürtel, vor ihnen und versuchte harmlos auszusehen.

"Ich, äh, bin, äh...", er suchte verzweifelt nach dem richtigen Wort, "unschuldig. Ja, genau, unschuldig. Ich wars nicht! Er wars!" Und zeigte hastig auf Gangrel.

Khisanth riss den Kopf schlagartig in die Höhe, dass es Gangrel fast den Boden unter den Füßen weggezogen hätte. Hatte der Drache nicht jemanden von den anderen von Geld sprechen hören ... nein, sein Gehör würde sich da nicht täuschen. Sein Augen blitzen vor Freude, und maschierte mit leichter Ungeduld auf den Assassine zu.

"Ihr habt doch von Geld geredet ... gebt es mir" schnarrte der Drache in befehlshaberischen Ton...

Gangrel liess Sir Arathas los, und schon plumpste der Ritter zu Boden.

"Ich?" fragte Gangrel ungläubig. "Ähm.... das stimmt, nicht. ER war's", sagte er und zeigte auf den schwarzen Ritter Arathas. Damit konnte er nichts falsch machen, denn ein Bewußtloser würde sich kaum wehren. Irgendwo hatte diese Logik einen Haken, jedoch wußte Gangrel gerade nicht, wo dieser sein konnte ...

Yerhos nichtmenschlichen Sinne hatten die Annäherung Khisanths natürlich wahrgenommen, doch die Bedeutung des Ganzes entglitt immer mehr seinem Verständnis. Er hatte nur helfen wollen, doch jetzt schien sich eine Art zweite Feier neben der ersten zu entwickeln, deren Regeln ihm schleiferhaft waren. Er war nun schon geraume Zeit im Bund, doch viele Dinge, die Menschen bewegten, verstand er nicht einmal, wenn er in deren Erscheinungsform auftrat.

Er ließ Arathas los, was sowohl dieser als auch die anderen Träger mit einem undeutlichen Knurren quittierten und blickte den mächtigen Drachen fragend an. Seine Nüstern weiterten sich, als er konzentriert witterte. Dann bemerkte er auch, was dem Drachen offenbar sofort klar geworden war: Bei zwei den hier Anwesenden konnte es sich nicht um Drachenritter handeln. Ihre Gerüche waren fremd, eine groteske Mischung aus Waffenöl und billigem Rasierwasser.

"Ähem...", meinte er, in Ermangelung eines konsequenteren Fazits

Was wenn Arathas erwachen würde, fragte sich Gangrel. Ach egal dann konnte man das locker auf seinen Rausch zurückführen oder gar auf seinen Raspel. Gangrel war froh, dass der Drache sich einen anderen herausgesucht hatte. Den richtigen, aber was war nun zu tun? Kurz schaute er auf den Atonalen Attentäter, der war versorgt, aber wo war der Verschleierte andere hin? Die Staubwolke sprach eine eindeutige Sprache: abgehauen!

"Ja," meldete sich Gangrel wieder zu Wort, "ich denke doch, das dies hier alles nur zu den Prüfungen gehört und ich nun sollen wir sagen wieder zu den Unterlagen meiner Burg zurückkehren kann oder wolltet ihr, dass ich mich beim Fest blicken lasse?" Dabei deutete er auf die Tanzenden die von der bizzaren Szenerie an der Burgmauer nichts mibekamen.

"Klasse Idee!" sagte der Atonale Attentäter sofort und zog sich vorsichtig von den Drachen, Rittern und - äh - was auch immer Yerho war - zurück. "Geht ihr ruhig weiter feiern! Ich such solange meinen Kumpel. Schönen Abend noch!" Lustig pfeifend begann er davonzuschlendern.

Kurz schaute er noch zu Khisanth zurück. "Ach, das Geld hat übrigens auch der Typ in der schwarzen Rüstung. Viel Spaß noch!"

"Ähm, Stopp!" meldete sich Gangrel da. "Ich denke so war das doch nicht gedacht, oder?"

Eine Antwort auf seinem Befehl nach Geld war noch nicht gefallen. Langsam nahm Khisanths Ungeduld zu, sein Schwanz schwang hin und her, wobei die anderen diesem immerzu auswichen. Als Zeichen für seine Ungeduld ging ein Feuerhauch vor dem Assassin nieder. Es kam eine Reaktion: der Assassine wich zurück ... also beschloss er einen der Anwesenden als Warnung anzukokeln.

"Ich will das Geld ... gebt es mir" herrschte er den Assassine an. Daraufhin lies ein weiterer Feuerstrahl die Rüstung von Arathas glühen.

Dieser wurde mit einem Schrei aus der Bewusstlosigkeit gerissen.

Entsetzen machte sich breit in Gangrels Gesicht. Ein Feuerhauch hier, eine glühende Rüstung da, was spielte sich hier ab. Langsam kam Gangrel die Erkenntnis. Das hier war keine Prüfung! Hier ging es um Diebsgesindel und Geld, einen schwarzen ziemlich mächtigen Drachen und einen betrunkenen Ritter. Und wer stand mittendrin? Ein Drachenritter der nicht so recht wusste was hier vor sich ging und ein armer Bewerber ...

Da fasste Gangrel einen Entschluss, er stürzte sich auf den Atonalen Attentäter und riss ihn zu Boden. Dann nahm er ihm den Todschläger ab und gab ihm eins drüber, der war erst mal außer Gefecht. Gangrel stand auf.

Aus einiger Entfernung beobachtete der Asinine Assassine, wie die Bewohner der Burg wie erwartet Amok zu laufen begannen und seinen Kumpan brutal hinmetzelten ... äh, für eine Weile ausschalteten. Er kicherte lautlos; immerhin war das ja genau der Grund gewesen, weshalb er ihn überhaupt mitgenommen hatte. Sollten sie sich ruhig mit ihm beschäftigen, dann konnte er solange ungehindert seinen Auftrag erfüllen. Hauptsache, sie warfen ihm keine schwarzen Stachelbälle in den Weg.

Lautlos wandte er sich ab und glitt wie ein Schatten in den Gang, der zu den Unterkünften der Drachenritter und -ladies führte.

"Also ich will mich ja nun nicht beschweren, aber irgendwie wollte ich mich nur um meine Bewerbung und die wahrhaft schweren Prüfungen kümmern. Aber nun stehe ich hier, knüpple für euch irgendwelche Diebe nieder und ... " Gangrel stockte als er zu dem bösartig aussehenden Drachen sah " ...äh..wo war ich? Ja! Und ihr kümmert euch um irgendwelches Geld. Ist das nun ein Teil meiner Prüfungen oder nicht?" Er schaute die drei Drachenritter in seiner Nähe an, auch wenn er sich dabei zu fragen begann welcher davon ein "Ritter" war. Eine große Echse die mit ihrem Schwanz nervös den Staub aufwirbelte, ein riesiger schwarzes Drache und ein Blechhaufen der leicht glühte. "Also?" Er machte eine lange Pause. "Sollte das keine Prüfung sein, dann habt ihr hier zwei Einbrecher, einen hab ich euch kaltgestellt und mit viel Glück ist der andere tatsächlich geflohen!"

"Was redet ihr von einer Prüfung?" Der Drache zeigte wenig Ahnung auf die Bemerkung Gangrels, nickte jedoch zustimmend als von Einbrechern die Rede war. Die Augen des Drachen aber folgten Arathas, der mit seiner erhitzen Rüstung kreuz und quer wie von Drachen gehetzt umherlief. Als er um die Ecke verschwand hörte man ein Zischen, und Wasserdampf stieg in die Luft empor. Arathas hatte wohl Wasser zum abkühlen gefunden.

Wenn der Assassin wahr gespochen hat, dann war die Chance mehr Geld anzuhäufen mit dem schwarzen Ritter verschwunden.

"Mist ... ich muss dann wohl auf eine andere Gelegenheit warten." Dieses Schauspiel war aber ein netter Zeitvertreib, dachte sich Khisanth, als er zu den feiernden Drachenrittern zurückkehrte.

"Ach, übrigens", sagte Khisanth beiläufig zu Raspel, der gerade mit Lady Ulrike auf dem Rücken zum achten Mal durch die Halle galoppierte, "dein Herr ist nicht feuerfest."

Yerho blickte zu Grangel. "Gehen wir zurück zur Feier oder suchen wir den anderen? - Ich meine, das eine wäre unterhaltsam...", er zeigte ein zähnefletschendes Grinsen, "aber das andere sicher noch sehr viel lustiger. Vielleicht könnten wir auch die anderen dazuholen? So eine zünftige Assassinen-Hatz wäre das letzte, was sich ein Drachenritter entgehen läßt!"

zur Geschichtenübersicht

Frameset fehlt? Home