Religionen


 

Die Schöpfungsgeschichte

Keonos der Himmel und Dalas die Erde hatten drei Söhne und eine Tochter. Dem Erstgeborenen schenkten die Eltern die Macht über das Wasser und nannten ihn Soydar. Dem Zweitgeborenen - Fukulus - schenkten sie den Wind. Kantrok, dem dritten Sohn gaben sie das Feuer. Als ihre Tochter Illoryn geboren wurde, war keines der Elemente mehr übrig. So schenkten sie ihr die Pflanzen und den Wald.

Da erschufen die Kinder zu ihrem Zeitvertreib viele Lebewesen. Doch Keonos und Dalas waren so eng beieinander, dass zwischen ihnen kein Raum war für die Lebewesen ihrer Kinder. Es herrschte Dunkelheit und Chaos. Da berieten sich die Kinder, was zu tun sei.

Kantrok, der Ungebärdigste unter ihnen schlug vor, die Eltern zu töten. Damit seine Menschen aufrecht gehen konnten. Doch die anderen waren dagegen.
Illoryn, die Mutter des Waldes und all seiner Lebewesen, hielt es für besser, die Eltern voneinander zu trennen. So sollte der Himmel hoch über ihnen sein, während die Erde zu ihren Füßen lag. "Laßt den Himmel zu einem fernen Fremden werden, doch die Mutter als nährende Erde uns nahe bleiben."
Kantrok und Soydar stimmten diesem Vorschlag zu. Doch Fukulus war dagegen. Er wollte alles so belassen, wie es war.
Soydar, Illoryn und Kantrok hatten ihren Bruder jedoch überstimmt. Und so stemmten sie mit gemeinsamen Kräften die Eltern auseinander, damit für das Leben zwischen ihnen Platz sei.

Da erhob sich der Sturmgott gegen seine Geschwister, weil sie seine Eltern getrennt hatten.
Er folgte dem Vater in den Himmel um seine Streiter zu sammeln: Die Winde aller Richtungen, die Wolken, Gewitter mit Blitz und Donner und schließlich die gefährlichsten Wirbelstürme - seine schlimmste Waffe. Diese entfesselte Fukulus gegen die ahnungslos daliegende Erde, vor allem aber gegen die Bäume und Wälder seiner Schwester, die seiner Meinung nach die meiste Schuld an der Trennung traf.
Es war, als würde der Himmel wieder auf die Erde zurückstürzen. Die stärksten Bäume stürzten um, alle Pflanzen beugten sich tief unter den Attacken des Sturmes. Die Lebewesen im Wasser flohen ins Meer und die Reptilien landeinwärts. So wurden ihre Arten für immer getrennt.

Illoryn und Soydar waren künftig einander nicht mehr gewogen. Die Waldgöttin stattete die Menschen mit Holz für Boote und Speeren und mit Fasern für Netze und Angeln aus, damit sie das Meer befahren und den Fischen nachstellen konnten. Soydar jedoch suchte die Boote der Fischer immer wieder mit seinen Wellen zu verfolgen und hinabzuziehen. Fukulus schien seine Geschwister überwältigt oder in die Flucht geschlagen zu haben.

Doch die Menschen Kantroks widerstanden ihm, aufrecht auf der Mutter Erde stehend. Da beruhigte sich der Himmel schließlich, die Stürme zogen sich zurück und die Lebewesen der Erde wurden nicht länger gepeinigt.

Doch nach dem Kampf wandte sich Kantrok gegen Soydar und Illoryn und beschuldigte sie, ihm nicht genügend Beistand gegeben zu haben. Er beanspruchte die Vorherrschaft, die sie ihm widerwillig gewähren mußten. Durch diese Unterwerfung und die damit einhergehende Demütigung erschuf Illoryn das Gift, die Krankheit und damit den Tod für die Menschen in dieser Welt. So wurden die Menschen einerseits die Herren der Welt, andererseits sterblich und des Sieges Kantroks nicht froh.

Einzig Fukulus bliebt unbesiegt und sucht die Lebewesen der Mutter Erde immer wieder ebenso launenhaft wie unermüdlich heim.

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